Impulse

Margret Rasfeld

Pädagogin, Schulleiterin, Mitbegründerin der Initiative „Schule im Umbruch“

„Dass irgendwas nicht stimmt spüren viele. […] Aber es fehlen die Bilder des Neuen.“


„Die Schule ist die Keimzelle der neuen Gesellschaft.“


Edward Young

Dichter, Philosoph, Theologe

“We are all born originals – why is it so many of us die copies?”


Albert Einstein

Physiker

„Es ist eigentlich wie ein Wunder, dass der moderne Lehrbetrieb die heilige Neugier des Forschens noch nicht ganz erdrosselt hat; denn dies delikate Pflänzchen bedarf neben Anregung hauptsächlich der Freiheit; ohne diese geht es unweigerlich zugrunde.“


Noam Chomsky

Sprachwissenschaftler, Philosoph, Aktivist

„Education is a system of imposed ignorance.“


Mark Twain

Schriftsteller

„I‘ve never let school interfere with my education.“


John Holt

Pädagoge, Autor

„The unsuccessful kids were not trying, however badly, to do the same things as the successful. They were doing something altogether different. They saw the school and their task in it differently. It was a place of danger, and their task was, as far as they could, to stay out of danger. Their business was not learning, but escaping.“


Reinhard Kahl

Journalist, Autor, Filmemacher

„Den Stoff sollten wir den Dealern überlassen.“


Richard David Precht

Philosoph

„Stellen Sie sich des Erkenntniswertes halber mal vor, es gäbe keine Schulen. Sie wären noch nicht erfunden. Und wir beide, […] wir würden uns überlegen, was wir mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren tun würden, um sie auf ihr späteres Leben vorzubereiten. Wie würden wir vorgehen? Wir würden vermutlich anfangen, Hirnforscher, Entwicklungspsychologen und Lernforscher zu fragen, wie Lernen funktioniert und was in den Gehirnen von Kindern vor sich geht. Und am Ende käme bei unseren Anstrengungen etwas dabei heraus, das kaum eine Ähnlichkeit hat mit den meisten heute in Deutschland bestehenden Schulen. Einverstanden? Das ist es, was ich mit meiner Bildungsrevolution meine.“


Gerald Hüther

Neurobiologe, Autor

„Aus neurowissenschaftlicher Sicht spricht alles dafür, dass die nutzloseste Leistung, zu der Menschen befähigt sind – und das ist neben dem freien Spiel und dem Märchenerzählen zweifellos das unbekümmerte, absichtslose Singen –, den günstigsten Einfluss auf die Entwicklung von Kindergehirnen hat.“


„Wann werden wir sie lehren, was sie sind? Wir sollten zu jedem von ihnen sagen: Weisst Du, was du bist? Du bist ein Wunder.“


„Wir demütigen [unsere Kinder], wenn wir ihre Leistungen nur auf die in der Schule erzielten Noten reduzieren.“


„Es ist ein absurdes System, viel Zeit mit dem zu verbringen, was man eher nicht kann. Und nicht mehr Zeit in das zu investieren, was man kann, um richtig gut zu werden. Im System Schule zählt am Ende nur eins: einen passablen Durchschnitt vorweisen zu können. Wer bis dahin dachte, das Leben sei dazu da, um nach Höherem zu streben, dem wird schnell beigebracht, sich lieber am Mittelmass zu orientieren.“


„Es müsste eine Beziehung sein, in der sich zwei Menschen begegnen, die zwar verschieden sind, aber bereit, voneinander zu lernen. Die Lust darauf haben, die Welt gemeinsam zu entdecken und zu gestalten. Wir müssten also lernen, unseren Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. Es macht nichts, wenn wir dabei gelegentlich in die Hocke gehen.“


„Du musst daran arbeiten – wir alle müssen daran arbeiten – damit die Welt ihrer Kinder würdig wird.“


Jon Kabat-Zinn

Molekularbiologe, Achtsamkeitslehrer, Autor

„The mentoring of children and adolescents by people who themselves know in some way their own wholeness, and can thus recognize the beauty and wholeness in others, is the sacred responsibility of the adults in any healthy society.“


Maria Montessori

 ÄrztinReformpädagogin, Philosophin

„Das Kind ist der Erzeuger des Menschen. Die gesamten Möglichkeiten des Erwachsenen hängen davon ab, inwieweit das Kind diese ihm anvertraute geheime Aufgabe erfüllen konnte.

Wir Erwachsene hängen vom Kinde ab. Auf dem Gebiet seiner Wirksamkeit sind wir seine Kinder und von ihm abhängig, so wie in der Welt unserer Arbeit es unser Kind und von uns abhängig ist.“


„[…] auch das Kind ist ein Arbeiter und ein Erzeuger. Kann es auch nicht an der Arbeit des Erwachsenen teilnehmen, so hat es doch seine ganz eigene grosse, wichtige und schwere Aufgabe zu erfüllen: die Aufgabe, den Menschen zu bilden.

Ist aus dem untätigen, stummen, unbeweglichen und des Bewusstseins entbehrenden Neugeborenen ein fertiger Erwachsener geworden, mit einer Intelligenz, die sich mit den Errungenschaften des seelischen Lebens bereichert und mit dem strahlenden Licht des Geistes, so ist dies alles dem Kind zu verdanken.“


„Nie dürfen wir vergessen, dass das Kind gehorchen möchte und dass es liebt. Das Kind liebt den Erwachsenen über alles […]“


„Dem Erwachsenen gegenüber neigt das Kind zu einem Gehorsam, der bis an die Wurzeln seines Geistes reicht. Verlangt der Erwachsene jedoch, dass das Kind ihm zuliebe auf Betätigungen verzichte, die jedes Geschöpf nach unabänderlichen inneren Regeln und Gesetzen vollführen muss, dann kann das Kind einfach nicht gehorchen. Man könnte ihm ebenso gut befehlen, mit dem Wachstum seiner Zähne innezuhalten. Die Launen und Anfälle von Ungehorsam beim Kinde sind nichts anderes als der Ausdruck eines vitalen Konfliktes zwischen schöpferischem Impuls und der Liebe zu dem Erwachsenen, der das Kind nicht versteht. Jedes Mal, wenn der Erwachsene statt auf Gehorsam auf eine Laune des Kindes stösst, sollte er an diesen Konflikt denken und einsehen, dass das Kind etwas verteidigt, was für seine Entwicklung notwendig ist.“


„Das Kind steht dieser menschlichen Gesellschaft völlig fremd gegenüber und man könnte seine Stellung mit dem Bibelwort kennzeichnen: «Mein Reich ist nicht von dieser Welt». Es ist also ein Wesen das ganz und gar abseits der von den Menschen geschaffenen sozialen Organisation lebt, ein Fremdling in der künstlichen Welt, die der Mensch neben der Natur und von ihr getrennt sich aufgebaut hat.“


„Nicht das physische Kind ist es, das einen mächtigen, ja entscheidenden Anstoss zum Besserwerden der Menschen geben kann, sondern das psychische. Der Geist der Kindes kann vielleicht einen wirklichen Fortschritt der Menschen und unter Umständen sogar den Anbruch einer neuen Kultur herbeiführen.
Niemand konnte damals wissen, dass das Kind ein Lebensgeheimnis in sich birgt, das imstande ist, einen Schleier von den Mysterien der menschlichen Seele zu heben, dass es etwas Unbekanntes in sich trägt, aus dem der Erwachsene die Möglichkeit gewinnt, seine individuellen und sozialen Probleme zu lösen.“


„Wollen wir nun das Kind anders behandeln als bisher und wollen wir es vor Konflikten bewahren, die sein Seelenleben gefährden, so ist zuvor ein grundlegender, wesentlicher Schritt erforderlich, von dem alles Weitere abhängt: Es gilt den Erwachsenen zu ändern.

Bisher hat der Erwachsene das Kind und den Halbwüchsigen nicht verstanden und deshalb liegt er mit ihnen in ständigem Kampfe. Das kann nicht dadurch anders werden, dass der Erwachsene mit der Vernunft neue Kenntnisse erwirbt, dass er gewisse Bildungsmängel beseitigt. Nein, es handelt sich darum, einen völlig anderen Ausgangspunkt zu finden. Der Erwachsene muss den in ihm selber liegenden, bisher unbekannten Irrtum entdecken, der ihn daran hindert, das Kind richtig zu sehen. Kein Schritt nach vorwärts ist möglich, solange diese vorbereitende Erkenntnis nicht gewonnen ist und solange wir nicht die Haltungen erworben haben, die sich aus ihr ergeben.

[Das] verborgene und verkannte Kind gilt es ausfindig zu machen und dazu bedarf es einer Begeisterung und Opferwilligkeit ähnlich jener, mit der die Goldsucher in die fernsten Länder vordringen. Alle Erwachsenen müssen an diesem Entdeckerwerk mithelfen, ohne Unterschied des Standes, der Rasse oder der Nation: handelt es sich doch um nichts Geringeres als um die Auffindung eines für den moralischen Fortschritt der Menschheit unerlässlichen Elements.“


„Und doch hatte Christus, um den Erwachsenen den Weg zum Himmelreich zu zeigen und ihnen die Blindheit zu nehmen, einmal auf die Kinder hingewiesen: ‚Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen.‘ Der Erwachsene aber beschäftigte sich weiterhin nur damit, das Kind zu bekehren, und stellte sich ihm dabei als Vorbild hin. Und anscheinend ist diese schreckliche Blindheit des Erwachsenen ganz und gar unheilbar. Geheimnisse der Menschenseele! Diese Blindheit ist überall verbreitet, sie ist so alt wie die Menschheit selbst.“


„Dem Übel, das aus der immer weiter um sich greifenden „Anomalisierung“ der menschlichen Seele entspringt, wird man nicht eher beikommen können, als bis die Kinder die Entwicklung nehmen können, die die Natur ihnen vorzeichnet, und nicht mehr in unheilbare Abwegigkeiten verfallen müssen.

Wie viel unbekannte Energie, die der Menschheit noch zugute kommen kann, steckt doch im Kind!

[…]

So müssen wir denn das Kind als schicksalhaft für unser Zukunftsleben ansehen. Wer immer für die menschliche Gesellschaft einen echten Vorteil erreichen will, der muss beim Kinde ansetzen, nicht nur, um es von Abwegen zu bewahren, sondern auch, um das wirkliche Geheimnis unseres Lebens kennenzulernen. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, stellt sich die Gestalt des Kindes machtvoll und geheimnisreich dar und wir müssen über sie nachsinnen, auf dass das Kind, welches das Geheimnis unserer Natur in sich birgt, unser Lehrmeister werde.“


Rebeca Wild

Sozialwissenschatlerin, Begründerin „aktiver Schulen“

„Alle Disziplinprobleme in der Schule und zu Hause sind nichts als die Antwort und daraus resultierende Selbstverteidigung auf unsere Gewohnheit, andere Menschen zu kontrollieren und zu programmieren. […]

Aus diesem Grunddilemma erwächst dann die Problematik, dass wir eingreifen, statt Grenzen zu setzen, dass wir konditionieren, statt Wachstum zu ermöglichen.“


„Beim menschlichen Kind ist das Bedürfnis nach Liebe viel stärker ausgeprägt und viel tiefer und komplexer als bei anderen Lebewesen. Es ist so stark, daß das Kind durch dieses Bedürfnis ungeheuer anfällig für Konditionierung ist und durch dieses Bedürfnis in große Abhängigkeit verfallen kann, wenn Liebe nicht bedingungslos und frei gegeben wird.“


„Wenn grundsätzliches Angenommensein und Liebe verläßliche Faktoren im Leben des Kindes sind, ist es innerlich frei, die Welt zu erforschen und seiner Entwicklung autonom zu folgen. Ist es sich dieser Liebe und dieses Angenommenseins seiner selbst jedoch nicht gewiß, so folgt daraus eine Unsicherheit, die es alle möglichen Strategien entwickeln läßt, dieses Grundbedürfnis wenigstens annähernd zu befriedigen. Der Drang, die Welt zu erforschen, sich autonom zu entwickeln, wird zurückgestellt oder entsprechend der Wünsche der Eltern ausgerichtet, um mindestens ein gewisses Mass an Zuwendung zu bekommen. An die Stelle der Entfaltung des kindlichen Potentials tritt damit eine «Konditionierung», eine Programmierung entsprechend der Werte der Erwachsenen.“


„Wollen wir also Vertrauen statt Mißtrauen, Unabhängigkeit statt Abhängigkeit, Respekt statt Manipulation, Kooperation statt Zwang aussäen, so muss dies heute mit unseren Kindern praktiziert werden. Denn was die Kinder heute erleben, das wächst mit ihnen in die Zukunft hinein.“


„Wir merken, daß wir nur in dem Maß den „inneren Raum“ der Kinder ernst nehmen, in dem wir bei uns selbst mit einem inneren Raum rechnen. Und nur in dem Maß, in dem wir gewillt sind, auf unseren eigenen Füßen zu stehen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortungen zu übernehmen, können wir diesen Prozeß bei den Kindern nicht nur ohne Angst erlauben, sondern ihn durch unsere eigene Erfahrung unterstützen.“


Erich Fromm

Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe

„Der größte Genuß liegt überdies vielleicht nicht im Besitz von materiellen Dingen, sondern von Lebewesen. In der patriarchalischen Gesellschaft war selbst der ärmste Mann noch Eigentümer seiner Frau, seiner Kinder und seines Viehs, als deren absoluter Herr er sich fühlen durfte. Zumindest für den Mann in der patriarchalischen Gesellschaft gilt: Viele Nachkommen zu haben ist der einzige Weg, Menschen zu besitzen, ohne dafür arbeiten zu müssen und ohne Investition von Kapital. Wenn man bedenkt, daß die Frau die ganze Last zu tragen hat, ist kaum zu leugnen, daß die Erzeugung von Nachkommenschaft in der patriarchalischen Gesellschaft ein Vorgang rücksichtsloser Ausbeutung der Frauen ist. Die Mütter ihrerseits schwingen sich zu Eigentümern ihrer Kinder auf, solange diese klein sind. Das ist ein endloser Teufelskreis: Die Ehemänner beuten ihre Frauen aus, die ausgebeutete Frau beutet die kleinen Kinder aus, die heranwachsenden Männer schließen sich ihren Vätern an, um die Frauen auszubeuten.“


„Ebenso wie die Frau war auch das Kind im Laufe der Geschichte Gegenstand der Ausbeutung durch den Vater. Es war, wie Sklave und Weib, Eigentum des Mann-Vaters, der ihm das Leben »gegeben« hatte und mit ihm willkürlich und uneingeschränkt tun konnte, was er wollte, wie mit allem anderen Eigentum. […] Kinder konnten sich sogar noch weniger selbst verteidigen als Frauen und Sklaven. Frauen haben auf ihre Weise einen Guerillakrieg gegen das Patriarchat geführt; Sklaven haben oft in der einen oder anderen Form rebelliert. Aber Wutanfälle, Nahrungsverweigerung, Verstopfung und Bettnässen sind keine Waffen, mit denen man ein mächtiges System stürzen kann. Das einzige Ergebnis war, dass das Kind sich zu einem seelisch verkrüppelten, gehemmten und oft bösen Erwachsenen entwickelte, der sich an seinen eigenen Kindern für das rächte, was man ihm angetan hatte.“


„Die Rebellion des Kindes manifestiert sich auf viele Arten: indem das Kind die Gebote der Reinlichkeitserziehung mißachtet; indem es zu wenig oder zu viel ißt; sowie durch Aggressivität, Sadismus und selbstzerstörerisches Verhalten verschiedenster Art. Oft zeigt sich die Rebellion in Form eines allgemeinen »Trägheitsstreiks« — Abzug des Interesses von der Welt, Faulheit und Passivität bis hin zu sehr pathologischen Varianten langsamer Selbstzerstörung. […] Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß heteronomes Eingreifen in die Wachstumsprozesse des Kindes und des Erwachsenen die tiefste Ursache geistig-seelischer Störungen, speziell der Destruktivität, ist.

Es sollte klar sein, daß Freiheit nicht Laissez-faire ist oder Willkür. Wie jede andere Spezies hat auch der Mensch seine spezifische Struktur und kann nur in Übereinstimmung mit dieser wachsen. Unter Freiheit verstehe ich nicht Freiheit von allen Leitprinzipien, sondern Freiheit, der Struktur der menschlichen Existenz entsprechend zu wachsen (autonome Restriktionen). Das bedeutet Gehorsam gegenüber den Gesetzen, die die optimale menschliche Entwicklung gewährleisten. Jede Autorität, die dieses Ziel fördert, ist eine »rationale Autorität«, wenn diese Förderung darin besteht, die Aktivität des Kindes zu mobilisieren und seine Fähigkeit zu kritischem Denken und seinen Glauben an das Leben zu stärken. Um »irrationale Autorität« handelt es sich hingegen, wenn dem Kind heteronome Normen aufgezwungen werden, die den Interessen der Autorität, nicht jenen des Kindes dienen.

Die Existenzweise des Habens, die auf Eigentum und Profit ausgerichtete Orientierung, gebiert zwangsläufig das Verlangen nach Macht, ja die Abhängigkeit von Macht. Es ist Gewaltanwendung nötig, um den Widerstand eines Lebewesens zu brechen, das man beherrschen möchte.“


„In der modernen Gesellschaft wird davon ausgegangen, daß die Existenzweise des Habens in der menschlichen Natur verwurzelt und daher praktisch unveränderbar sei. Die gleiche Idee liegt dem Dogma zugrunde, der Mensch sei von Natur aus faul und passiv und würde weder arbeiten noch sonst etwas tun, wenn ihn nicht materielle Anreize dazu verlockten bzw. Hunger oder die Angst vor Strafe ihn dazu antrieben. Dieses Dogma wird allgemein akzeptiert, und es bestimmt unsere Erziehungs- und unsere Arbeitsmethoden. Aber es ist wenig mehr als ein Ausdruck des Wunsches, den Wert unserer gesellschaftlichen Arrangements zu beweisen, indem man ihnen bescheinigt, daß sie den Bedürfnissen der menschlichen Natur entsprechen. Den Angehörigen vieler verschiedener Kulturen der Vergangenheit und der Gegenwart würde die Theorie von der angeborenen menschlichen Selbstsucht und Faulheit ebenso phantastisch erscheinen wie deren Gegenteil uns.

Die Wahrheit ist, daß sowohl die Existenzweise des Habens wie die des Seins Möglichkeiten innerhalb der menschlichen Natur sind, daß unser biologischer Selbsterhaltungstrieb die Existenzweise des Habens zwar verstärkt, daß aber Egoismus und Faulheit nicht die einzigen dem Menschen inhärenten Neigungen sind.
Wir Menschen haben ein angeborenes, tief verwurzeltes Verlangen zu sein: unseren Fähigkeiten Ausdruck zu geben, tätig zu sein, auf andere bezogen zu sein, dem Kerker der Selbstsucht zu entfliehen. Für die Wahrheit dieser Behauptung gibt es so viele Beweise, daß man leicht ein ganzes Buch damit füllen könnte. D. O. Hebb […] hat den Kern dieses Problems auf seinen allgemeinsten Nenner gebracht, als er formulierte, das einzige Verhaltensproblem sei die Erklärung von Inaktivität, nicht von Aktivität. Zum Beweis dieser These möchte ich sechs Punkte anführen […]:

  1. Die Beobachtung tierischen Verhaltens. Experimente und direkte Beobachtungen zeigen, daß viele Tierarten schwierige Aufgaben gerne unternehmen, selbst wenn keine materiellen Belohnungen angeboten werden.
  2. Neurophysiologische Experimente, welche die den Nervenzellen inhärente Aktivität nachweisen.
  3. Das frühkindliche Verhalten. Neuere Untersuchungen zeigen die Fähigkeit und das Bedürfnis kleiner Kinder, aktiv auf komplexe Reize zu reagieren — Befunde, die in Widerspruch zu Freuds Annahme stehen, das Kleinkind erlebe äußere Reize als Bedrohung und mobilisiere seine Aggressivität, um diese abzuwehren.
  4. Das Lernverhalten. Viele Untersuchungen zeigen, daß Kinder und Jugendliche »faul« sind, weil der Lernstoff auf so trockene und unlebendige Weise an sie herangetragen wird, daß sie kein echtes Interesse dafür aufbringen können; sobald der Druck und die Langeweile wegfallen und das Material auf anregende Weise dargeboten wird, entfalten die gleichen Gruppen erstaunlich viel Aktivität und Initiative.
  5. Das Arbeitsverhalten. E. Mayo hat mit seinem klassischen Experiment bewiesen, daß selbst Arbeit, die an sich langweilig ist, interessant wird, wenn die Mitarbeiter wissen, daß sie an einem Experiment teilnehmen, das ein lebensfroher und begabter Mensch durchführt, der ihre Neugier und innere Beteiligung zu erwecken versteht. Das gleiche zeigt sich in einer Reihe von Fabriken in Europa und den Vereinigten Staaten. Das Stereotyp der Unternehmensleitungen über die Arbeiter lautet: Arbeiter sind an aktiver Mitwirkung gar nicht interessiert, das einzige, was sie wollen, sind höhere Löhne, daher könnte Gewinnbeteiligung ein geeigneter Ansporn zur Hebung der Arbeitsproduktivität sein, aber nicht Mitbestimmung. […] die Erfahrung hat […] bewiesen, […] daß sich viele der vorher desinteressierten Arbeiter in erstaunlichem Maß verändern und erfinderisch, aktiv, einfallsreich und letztlich zufriedener werden, sobald sie Gelegenheit haben, an ihrem Arbeitsplatz Initiative zu entfalten, Verantwortung zu übernehmen und Wissen über den gesamten Arbeitsprozeß und ihre Rolle in ihm zu erwerben.
  6. Die Fülle von Daten, die der gesellschaftliche und politische Alltag bietet. Die Annahme, daß die Menschen nicht zu Opfern bereit seien, ist offenkundig falsch. Als Churchill zu Beginn des Zweiten Weltkriegs von den Engländern Blut, Schweiß und Tränen forderte, hat er sie damit nicht abgeschreckt, sondern im Gegenteil an ihr tief eingewurzeltes menschliches Verlangen appelliert, Opfer zu bringen und der Gemeinschaft etwas zu geben. Die Reaktion der Briten — und auch der Deutschen und der Russen — auf die wahllosen Bombardements der Städte während des Krieges zeigt, daß die Bevölkerung durch gemeinsame Leiden nicht mutlos wurde; diese Leiden stärkten im Gegenteil die Entschlossenheit der Angegriffenen zum Widerstand und widerlegten jene, die glaubten, die Kampfbereitschaft des Feindes könne durch Terrorangriffe gebrochen und der Krieg dadurch rascher beendet werden.“

„Die Funktionen der neuen Gesellschaft ist es, die Entstehung eines neuen Menschen zu fördern, dessen Charakterstruktur folgende Züge aufweist:

  • Die Bereitschaft, alle Formen des Habens aufzugeben, um ganz zu sein
  • Sicherheit, Identitätserleben und Selbstvertrauen, basierend auf dem Glauben an das, was man ist, und auf dem Bedürfnis nach Bezogenheit, auf Interesse, Liebe und Solidarität mit der Umwelt, statt des Verlangens, zu haben, zu besitzen und die Welt zu beherrschen und so zum Sklaven des eigenen Besitzes zu werden
  • Annahme der Tatsache, daß niemand und nichts außer uns selbst dem Leben Sinn gibt, wobei diese radikale Unabhängigkeit und Nichtheit (no-thingsness) die Voraussetzung für ein volles Engagiertsein sein kann, das dem Geben und Teilen gewidmet ist
  • die Fähigkeit, wo immer man ist, ganz gegenwärtig zu sein
  • Freude aus dem Geben und Teilen, nicht aus dem Horten und der Ausbeutung anderer zu schöpfen
  • Liebe und Ehrfurcht vor dem Leben in allen seinen Manifestationen zu empfinden und sich bewußt zu sein, daß weder Dinge noch Macht, noch alles Tote heilig sind, sondern das Leben und alles, was dessen Wachstum fördert
  • bestrebt zu sein, Gier, Haß und Illusionen, so weit wie es einem möglich ist, zu reduzieren
  • imstande zu sein, ein Leben ohne Verehrung von Idolen und ohne Illusionen zu führen, weil eine Entwicklungsstufe erreicht ist, auf der der Mensch keiner Illusionen mehr bedarf
  • bestrebt zu sein, die eigene Liebesfähigkeit sowie die Fähigkeit zu kritischem und unsentimentalem Denken zu entwickeln
  • imstande zu sein, den eigenen Narzißmus zu überwinden und die tragische Begrenztheit der menschlichen Existenz zu akzeptieren
  • sich bewußt zu sein, daß die volle Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und der des Mitmenschen das höchste Ziel des menschlichen Lebens ist
  • Wissen, daß zur Erreichung dieses Zieles Disziplin und Anerkennung der Realität nötig sind
  • Wissen, daß Wachstum nur dann gesund ist, wenn es sich innerhalb einer Struktur vollzieht, und den Unterschied zwischen »Struktur« als Attribut des Lebens und »Ordnung« als Attribut der Leblosigkeit, des Toten, zu kennen
  • Entwicklung des eigenen Vorstellungsvermögens, nicht nur zur Flucht aus unerträglichen Bedingungen, sondern als Vorwegnahme realer Möglichkeiten
  • andere nicht zu täuschen, sich aber auch von anderen nicht täuschen zu lassen; man kann unschuldig, aber man soll nicht naiv sein
  • sich selbst zu kennen, nicht nur sein bewußtes, sondern auch sein unbewußtes Selbst — von dem jeder Mensch ein schlummerndes Wissen in sich trägt
  • sich eins zu fühlen mit allem Lebendigen und daher das Ziel aufzugeben, die Natur zu erobern, zu unterwerfen, sie auszubeuten, zu vergewaltigen und zu zerstören, und statt dessen zu versuchen, sie zu verstehen und mit ihr zu kooperieren
  • unter Freiheit nicht Willkür zu verstehen, sondern die Chance, man selbst zu sein — nicht als ein Bündel zügelloser Begierden, sondern als fein ausbalancierte Struktur, die in jedem Augenblick mit der Alternative Wachstum oder Verfall, Leben oder Tod konfrontiert ist
  • Wissen, daß das Böse und die Destruktivität notwendige Folgen verhinderten Wachstums sind
    Wissen, daß nur wenige Menschen Vollkommenheit in allen diesen Eigenschaften erreicht haben, aber nicht den Ehrgeiz zu haben, »das Ziel zu erreichen«, eingedenk, daß ein solcher Ehrgeiz nur eine andere Form von Gier und Haben ist
  • was auch immer der entfernteste Punkt sein mag, den uns das Schicksal zu erreichen gestattet — glücklich zu sein in diesem Prozeß stetig wachsender Lebendigkeit, denn so bewußt und intensiv zu leben, wie man kann, ist so befriedigend, daß die Sorge darüber, was man erreichen oder nicht erreichen könnte, gar nicht erst aufkommt.“

„Die Notwendigkeit einer radikalen menschlichen Veränderung ist deshalb weder nur eine ethische oder religiöse Forderung noch ausschließlich ein psychologisches Postulat, das sich aus der pathogenen Natur unseres gegenwärtigen Gesellschafts-Charakters ergibt, sondern sie ist auch eine Voraussetzung für das nackte Überleben der Menschheit. Richtig leben heißt nicht länger, nur ein ethisches oder religiöses Gebot erfüllen. Zum erstenmal in der Geschichte hängt das physische Überleben der Menschheit von einer radikalen seelischen Veränderung des Menschen ab. Dieser Wandel im »Herzen« des Menschen ist jedoch nur in dem Maße möglich, in dem drastische ökonomische und soziale Veränderungen eintreten, die ihm die Chance geben, sich zu wandeln, und den Mut und die Vorstellungskraft, die er braucht, um diese Veränderung zu erreichen.“


„Wir sind eine Gesellschaft notorisch unglücklicher Menschen: einsam, von Ängsten gequält, deprimiert, destruktiv, abhängig — jene Menschen, die froh sind, wenn es ihnen gelingt, jene Zeit »totzuschlagen, die sie ständig einzusparen versuchen.“


Michael Ende („Momo“)

Schriftsteller

„Aber auch Sie selbst, Angeklagter, wissen sehr gut, dass nichts und niemand unserer Arbeit so gefährlich ist wie gerade die Kinder. Sie sind unsere natürlichen Feinde. Wenn es sie nicht gäbe, so wäre die Menschheit längst ganz in unserer Gewalt.“


„Jeder Mensch hat seine Zeit und nur solange sie wirklich die seine ist, bleibt sie lebendig.“


Arno Gruen

Schriftsteller, Psychiater, Psychoanalytiker

„Im Falle der Gehorsamen und Leistungsorientierten wird Ehrgeiz mit Entfremdung verknüpft.
Ehrgeiz als ein „Mit-sich-selbst-Ringen“ kann auch zum Erweitern und Überschreiten, dem Transzendieren eigener Möglichkeiten führen. Zielt Ehrgeiz jedoch darauf, gehorsames Verhalten zu bestätigen, führt er zur Entfremdung.“


„Die Ursachen des Gehorsams sind unmittelbar mit der Entfremdung verbunden. Denn die Gewalt, die unser Eigenes zum Fremden macht, ist dieselbe, die den Gehorsam erzwingt. Das Ausmaß an Gewalt, das der Einzelne erfährt, bestimmt den Grad seiner Autoritätshörigkeit.

Die Anfänge dieser Entfremdung von eigener Wahrnehmung der Gefühlslage eines Anderen liegen, wie bereits beschrieben, in der frühesten Kindheit. Das wird nirgendwo deutlicher als in dem folgenden Satz Hitlers aus seiner Rede 1934 vor der NS-Frauenschaft: »Jedes Kind ist eine Schlacht« […]. Damit drückte er in erschreckender Weise aus, was westliche Kulturen auch heute noch oft für unumstößlich wahr halten, nämlich dass es eine natürliche Feindschaft zwischen Säugling und Eltern gäbe.“


„An die Stelle wirklichen Verantwortungsbewusstseins tritt Pflichterfüllung […]. Pflichterfüllung aber hat mit Gehorsam zu tun. Indem man sich pflichtbewusst verhält, bleibt man dem Bild treu, das Eltern und andere Autoritätspersonen von sich selbst vermittelt haben. Wer ihren Erwartungen entspricht, wird mit Bestätigung belohnt. So gerät das Ausfüllen von Rollen zum Ziel des Lebens. […]

Korrektes Verhalten erzeugt den Anschein von Verantwortung, ist aber von einer wirklichen Übernahme von Verantwortung weit entfernt. Daraus resultiert ein Persönlichkeitsgefüge, das innere Regungen nach Freiheit mit Ungehorsam gegenüber der Macht gleichsetzt, von der man Anerkennung erhofft. Gleichzeitig hasst man alles, was die dahinter lauernde Angst und damit die wahre Ursache des Leidens aufdecken könnte.“


Daniel Greenberg

Mitbegründer „Sudbury Valley School

„The educational system in our country today is the most un-American institution we have in our midst.“


Jim Rietmulder

Mitbegründer „The Circle School

„By eliminating the dissonance of autocratic schooling in democratic society, and by incorporating fundamental values of society, democratic schools tend to unify and harmonize education with the world beyond school.“


„In «Light a Fire», we got the fire part right: the importance of children‘s spirited engagement. What we got wrong is thinking the teacher has to ignite it. Children are born with fires ablaze, passionate and persistent in pursuit of their universal agenda: strive, thrive, and grow. It‘s the sustainable energy of education.“


Ivan Illich

Philosoph, Theologe

„Der Zugang zur Realität ist eine fundamentale Bildungsalternative zu einem System, das sich anmasst, lediglich über die Realität zu belehren.“


„Die Schulen pervertieren selber die natürliche Neigung, zu wachsen und zu lernen, zur Nachfrage nach Unterricht. Nachfrage nach fabrizierter Reife ist eine viel krassere Verleugnung tätiger Eigeninitiative als Nachfrage nach fabrizierten Waren. Schulen [gehören] im Spektrum der Institutionen […] fast an den äusserten Rand der rechten Flügels, der von Anstalten besetzt ist, die mit völliger Freiheitsberaubung verbunden sind. […] Indem die Schule die Menschen dahin bringt, auf die Verantwortung für ihr eigenes Wachstum zu verzichten, treibt sie viele zu einer Art von geistig-seelischem Selbstmord.

Der heimliche Lehrplan ist stets der gleiche – wo und in welcher Schule auch immer. Er verlangt, dass alle Kinder eines bestimmten Alters sich in Gruppen von etwa dreissig für 500, 1000 oder mehr Stunden pro Jahr unter der Autorität eines lizensierten Lehrers versammeln. Es ist gleichgültig, ob der Lehrplan darauf abzielt, die Prinzipien des Faschismus, des Liberalismus, des Katholizismus, des Sozialismus oder der Emanzipation zu lehren, solange nur die Institution die Vollmacht beansprucht zu definieren, welche Aktivitäten legitime “Erziehung” sind. Es ist gleichgültig, ob die Schule bezweckt, sowjetische oder amerikanische Staatsbürger, Handwerker oder Ärzte hervorzubringen, solange man nur als Schulabsolvent ein legitimer Staatsbürger, Handwerker oder Arzt sein kann. […]

Worauf es beim heimlichen Lehrplan ankommt, das ist die Erfahrung der Schüler, dass Bildung nur dann wertvoll ist, wenn sie in der Schule durch einen stufenweisen Konsumptionsprozess erworben wird; dass der Erfolg, den der einzelne später in der Gesellschaft hat, von der Menge des Wissens abhängig ist, die er konsumiert; und dass das Lernen über die Welt wertvoller ist als das Lernen durch die Welt. Die Durchsetzung dieses heimlichen Lehrplans innerhalb eines Bildungsplans ist es was die Verschulung von anderen Formen geplanter Erziehung unterscheidet.“


„Menschen, die auf das richtige Mass heruntergeschult worden sind, gehen unkalkulierbaren Erlebnissen aus dem Weg. Für sie wird, was sich nicht messen lässt, zweitrangig und bedrohlich.“


Rosa Luxemburg

Philosophin, Zoologin, Aktivistin

„Nichts ist revolutionärer, als zu erkennen und auszusprechen was ist.“


„Freiheit ist immer nur Freiheit des anders Denkenden.“


„Mein Ideal ist eine solche Gesellschaftsordnung, in der es mir vergönnt sein wird, alle zu lieben.“


„Die Praxis des Sozialismus erfordert eine ganze geistige Umwälzung in den durch Jahrhundere der bürgerlichen Kalssenherrschaft degradierten Massen. Soziale Instinkte anstelle egoistischer, Masseninitiative anstelle Trägheit, Idealismus, der über alle Leidern hinwegträgt usw. usw.“


Chris Hedges

Journalist, Autor, Theologe

„That inability to question structures is what’s killing us because the only thing we are capable of doing is attempting to sustain a dying edifice which means throwing truck loads of money at a system which has already failed. And that is the direct result of a winnowing within our educational process whereby other forms of intelligence — moral intelligence, creative intelligence — are punished or marginalized and this very narrow test-taking rote learning, drone-like intelligence is celebrated and elevated.“


Eugen Drewermann

Theologe, Psychoanalytiker, Autor

„… sollte man denken, man könnte Führung, Leitung über andere überhaupt nur antreten und verantwortlich gestalten, wenn man es gelernt hätte auf diese Weise sich selber gefunden zu haben.

Und umgekehrt: Menschen, die sich nicht gefunden hätten, würden mit den Träumen, die sie nie gelebt haben, auch die Träume anderer einengen.

Sie würden am Ende nur die Kerkerwelt verwalten können und würden mehr nicht zu bieten haben.“


James Baldwin

Schriftsteller

„Education is a billion dollar industry. And the least important part of the industry is the child. I think this is criminal but this is how it works.“


„To get an education under those circumstances [as a black person] is a tremendous act of the will. And also you risk schizophrenia. […]

Black people very largely educate themselves. What you have to do is pick up the tools and [educate yourself] with your own intention. You know. That‘s the trick.“


„Not everything that is faced can be changed. But nothing can be changed until it is faced.“


Ralph Waldo Emerson

Philosoph und Schriftsteller

„A man is a god in ruins. When men are innocent, life shall be longer, and shall pass into the immortal as gently as we awake from dreams. Now, the world would be insane and rabid, if these disorganizations should last for hundreds of years. It is kept in check by death and infancy. Infancy is the perpetual Messiah, which comes into the arms of fallen men, and pleads with them to return to paradise.“


„Insist on yourself; never imitate. Your own gift you can present every moment with the cumulative force of a whole life’s cultivation; but of the adopted talent of another, you have only an extemporaneous, half possession. That which each can do best, none but his Maker can teach him. No man yet knows what it is, or can, till that person has exhibited it. Where is the master who could have taught Shakspear? Where is the master who could have instructed Franklin, or Washington, or Bacon, or Newton? Every great man is unique.
The Scipionism of Scipio is precisely that part he could not borrow. Shakspear will never be made by the study of Shakspear. Do that which is assigned you, and you cannot hope too much or dare too much.


Leonardo Da Vinci

Maler, Ingenieur, Philosoph, Universalgenie

„So wie das Essen ohne Lust der Gesundheit schädlich wird, so verdirbt das Lernen ohne Wissbegier das Gedächtnis und behält nichts von dem, was es auffängt.“


Richard Rohr

Franziskanerpater, Autor

„We are more struggling to survive than to thrive“


Wilhelm Reich

Arzt, Psychoanalytiker, Sexualforscher

„Es gibt für den Erzieher und Arzt nur eine Loyalität: die zum Lebendigen im Kinde und zum Kranken.“


„Alle bisherigen Konzepte über Erziehung hatten Anpassung an die speziellen rassischen, nationalen oder sonstwelchen Ideale zum Ziel … Gesundheit und Normalität wurden gleichgesetzt … Alle diese Ansichten haben eines gemein: die völlige Außerachtlassung der Natur des Kindes. Gesundheit und Normalität sind nach Interessen definiert, die außerhalb des Bereichs der Entwicklung von Kindern liegen. Diese Konzepte beginnen damit, was ein Kind sein soll und nicht damit, was ein Neugeborenes ist … Wir haben kein Recht, unseren Kindern zu sagen, wie sie ihre Zukunft bauen sollen, wir können ihnen nur so genau wie möglich sagen, wo und wie wir selbst gescheitert sind.“


„Das Kind der Zukunft als Zentrum menschlichen Interesses und menschlicher Bemühungen ist das Mittel, das die Menschheit wieder zu einer einzigen, friedlichen Gesellschaft von Männern, Frauen und deren Kindern vereinen wird.“


Jules Henry

Anthropologe

„School is an institution for drilling children in cultural orientations. Educationists have attempted to free the school from drill, but have failed because they have gotten lost among a multitude of phantasms — always choosing the most obvious “enemy” to attack. Furthermore, with every enemy destroyed, new ones are installed among the old fortifications — the enduring contradictory maze of the culture. Educators think that when they have made arithmetic or spelling into a game; made it unnecessary for children to “sit up straight”; defined the relationship between teacher and children as democratic; and introduced plants, fish, and hamsters into schoolrooms, they have settled the problem of drill. They are mistaken. […] schools are the central conserving force of the culture.“


„The function of education has never been to free the mind and the spirit of man, but to bind them; and to the end that the mind and spirit of his children should never escape Homo sapiens has employed praise, ridicule, admonition, accusation, mutilation, and even torture to chain them to the culture pattern. Throughout most of his historic course Homo sapiens has wanted from his children acquiescence, not originality. It is natural that this should be so, for where every man is unique there is no society, and where there is no society there can be no man. Contemporary American educators think they want creative children, yet it is an open question as to what they expect these children to create. And certainly the classrooms — from kindergarten to graduate school — in which they expect it to happen are not crucibles of creative activity and thought. It stands to reason that were young people truly creative the culture would fall apart, for originality, by definition, is different from what is given, and what is given is the culture itself. From the endless, pathetic, “creative hours” of kindergarten to the most abstruse problems in sociology and anthropology, the function of education is to prevent the truly creative intellect from getting out of hand.“


„American classrooms, like educational institutions anywhere, express the values, preoccupations, and fears found in the culture as a whole. School has no choice; it must train the children to fit the culture as it is. School can give training in skills; it cannot teach creativity. All the American school can conceivably do is nurture creativity when it appears. And who has the eyes to see it? Since the creativity that is conserved and encouraged will always be that which seems to do the most for the obsessions and the brutal preoccupations and anxieties from which we all suffer, schools nowadays encourage the child with gifts in mathematics and the exact sciences. But the child who has the intellectual strength to see though social shams is of no consequence to the educational system.
Creative intellect is mysterious, devious, and irritating. An intellectually creative child may fail, for example, in social studies, simply because he cannot understand the stupidities he is taught to believe as ‚fact‘. He may even end up agreeing with his teachers that he is ’stupid‘ in social studies. Learning social studies is, to no small extent, whether in elementary school or the university, learning to be stupid. Most of us accomplish this task before we enter high school. But the child with a socially creative imagination will not be encouraged to play among new social systems, values, and relationships; nor is there much likelihood of it, if for no other reason than that the social studies teachers will perceive such a child as a poor student. Furthermore, such a child will simply be unable to fathom the absurdities that seem transparent truth to the teacher. […] But the children who do tend to become idiots, and learning to be an idiot is part of growing up! Or, as Camus put it, learning to be absurd. Thus the child who finds it impossible to learn to think the absurd the truth, who finds it difficult to accept absurdity as a way of life, the intellectually creative child whose mind makes him founder like a poor fish in the net of absurdities flung around him in school, usually comes to think of himself stupid.
The schools have therefore never been places for the stimulation of young minds. If all through school the young were provoked to question the Ten Commandments, the sanctity of revealed religion, the foundations of patriotism, the profit motive, the two-party system, monogamy, the laws of incest, and so on, we would have more creativity than we could handle.“


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